Ringelröteln (Erythema infectiosum)
Montag, den 06. Oktober 2008 um 10:44 Uhr
Die Ringelröteln (= Erythema infectiosum) gehören zu den eher seltenen Infektionskrankheiten, können aber unter Schulkindern gelegentlich zu kleineren Epidemien führen. In aller Regel verlaufen die Ringelröteln harmlos, Bedeutung erlangen sie aber dadurch, dass Infektionen in der Schwangerschaft das Ungeborene schädigen können. Leitbeschwerden
Inkubationszeit ca. 18 Tage bis zum Auftreten des Hautausschlags Ansteckend wahrscheinlich ab unmittelbar nach Ansteckung bis zum Auftreten des Ausschlags Wann zum ArztAm nächsten Tag, wenn
Das Wichtigste aus der MedizinDer Ausschlag bei Ringelröteln beginnt typischerweise mit einer schmetterlingsförmigen Rötung beider Wangen, bevor er auf den Körper übergreift. Der typische »geringelte«, girlandenförmige Ausschlag ist meist deutlich zu erkennen.
[oben: TEP; unten: AMR]Was ist der Erreger der Ringelröteln?Erreger der Ringelröteln ist das Parvo-Virus B 19. Ãœbertragen wird es wahrscheinlich über Tröpfchen, dies ist aber noch nicht in allen Einzelheiten geklärt. Das Virus befällt vor allem die Vorläuferzellen der roten Blutkörperchen im Knochenmark. Die meisten Infektionen machen aber kaum oder gar keine Beschwerden und bleiben unbemerkt. Möglich: GelenkbeteiligungHauptsächliches Krankheitsanzeichen, falls Beschwerden auftreten, ist bei den meisten Kindern der Hautausschlag. Bei weniger als 10 % der Kinder kommt es zu begleitenden Gelenkentzündungen, die sich vor allem durch Schmerzen an den kleinen Gelenken zeigen; diese sind aber harmlos und hinterlassen keine Folgeschäden. Ernste Komplikationen bei Ringelröteln sind sehr selten und betreffen vor allem Kinder mit bestimmten Formen einer Blutarmut, wie etwa der Sichelzellenanämie. Hier können die – sowieso schon knappen – Blutkörperchen wegen des Virusbefalls nicht mehr schnell genug ersetzt werden. Als Folge verschlimmert sich die Blutarmut. Gefährdet: Das UngeboreneGefährlicher sind die Ringelröteln für Ungeborene: Da die Erkrankung eher selten ist, haben nur rund die Hälfte aller Schwangeren die Erkrankung gehabt. Eine Impfung gibt es nicht – schätzungsweise 50 % aller Schwangeren sind somit ungeschützt. Bei einer Infektion in der Schwangerschaft kann sich das Ungeborene anstecken und eine Blutarmut bekommen, die letztendlich zur Fehl- oder Totgeburt führen kann. Schwangere mit Ringelröteln werden daher wöchentlich vom Gynäkologen mittels Ultraschall untersucht, damit bei einer Blutarmut des Ungeborenen noch vor der Geburt eine Bluttransfusion durchgeführt werden kann. Das macht der Arzt
Aktualisiert ( Donnerstag, den 29. Januar 2015 um 11:57 Uhr )
© Herbert Renz-Polster et. al.: Gesundheit für Kinder, 2. Auflage 2006, Kösel Verlag München |