Gesundheit für Kinder - Kinderkrankheiten, typische Leitbeschwerden, ihre Diagnose und Behandlung
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Wenn Babys schreien

Geschrieben von: Dr. med. Herbert Renz-Polster, Dr. med. Nicole Menche, Dr. med. Arne Schäffler
Montag, den 15. Juni 2009 um 07:51 Uhr
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Wenn Babys schreien
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Die Ohren von Eltern scheinen über einen gnädigen Filter zu verfügen. Studien mit Kassettenrekordern zeigen, dass Babys mehr schreien als es ihre Eltern meist vermuten – mit zwei Wochen im Durchschnitt eine Stunde und 45 Minuten pro Tag, und die Schreizeit nimmt dann bis zum Alter von sechs Wochen noch zu, auf ganze zweieinhalb Stunden pro Tag.
Dann schimmert Licht am Ende des Tunnels: Bis zum Alter von vier Monaten fällt das Tagespensum auf insgesamt eine Stunde ab. Dabei schreien Erstgeborene etwas mehr als Folgekinder – kein Wunder, schließlich ge­hen Eltern bei ihrem ersten Kind noch in die Lehre und lernen dabei auch so manchen Trick, der ihnen erst in der zweiten oder dritten Runde zugute kommt.
Auch Frühgeborene schreien oft mehr, und vor allem: Sie schreien länger – sie erreichen ihr Schrei­maximum nämlich nicht sechs Wochen nach der Geburt, sondern sechs Wochen nach dem errechneten Geburtstermin.

Warum schreien sie?

Die Frage, warum Babys so viel schreien, dürfte so alt sein wie die Menschheit. Man kann es aber auch positiv sehen: Würden Babys nicht schreien, wie könnten wir dann wissen, ob unserem Kind etwas fehlt?

Manchmal wissen wir schon, was los ist, wenn das Baby auch bloß Luft holt zum Schreien: Hunger, Durst (im Sommer auch nach Wasser), Schreck, Schmerzen (vom Zahnen über Blähungen bis hin zum wunden Po) oder unbequeme Lagerung. Oder es schreit, wenn es krank ist oder friert oder zu warm eingepackt ist. Oder weil es einsam ist oder den Wunsch nach Körpernähe verspürt. Später treten Angst, Zorn, Eifersucht und Frustration als Schreimotive hinzu.

Viele Eltern machen aber auch die Erfahrung, dass Babys schreien, wenn sie einfach genug von allem haben – sie haben noch nicht gelernt »abzuschalten« und begegnen der Reizüberflutung durch die Flucht nach vorn – durch monotones Schreien. Dies dürfte der Grund sein, weshalb Babys an hektischen Tagen mehr schreien und auch dann, wenn sie müde oder »aus dem Rhythmus« sind.


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Aktualisiert ( Donnerstag, den 27. August 2009 um 08:07 Uhr )

© Herbert Renz-Polster et. al.: Gesundheit für Kinder, 2. Auflage 2006, Kösel Verlag München