Leukämien - Das Wichtigste aus der Medizin
Dienstag, den 07. Oktober 2008 um 09:24 Uhr
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Das Wichtigste aus der MedizinWas passiert genau bei der Leukämie?Alle Blutzellen werden im Knochenmark gebildet und gelangen erst ins Blut, wenn sie (fast) ausgereift sind. Bei der Leukämie kommt es aus meist unbekannter Ursache zu einer massenhaften, unkontrollierten Vermehrung unreifer weißer Blutkörperchen. Bei manchen Leukämieformen wird eine erbliche Veranlagung nachgewiesen, ob dies die alleinige Ursache ist, ist unbekannt. Die kranken Zellen verdrängen die gesunden Zellen im Knochenmark immer mehr, so dass zu wenig rote Blutkörperchen und Bluttplättchen gebildet werden und schließlich auch im Blut fehlen. Das Kind ist blass, müde und wenig leistungsfähig, weil ihm rote Blutkörperchen fehlen. Fällt auch die Zahl der Blutplättchen ab, bekommt es immer wieder »ohne Grund« blaue Flecke. Gleichzeitig sind die bösartigen weißen Blutkörperchen nicht in der Lage, ihre Aufgaben im Rahmen der Immunabwehr zu erfüllen, erkennbar an einer Infektneigung. Fast immer werden die Vorstufen der weißen Blutkörperchen (Blasten genannt) aus dem Knochenmark ins Blut ausgeschwemmt und können dort nachgewiesen werden. Welche Formen der Leukämie gibt es?Mit gut 80 % häufigste Leukämieform bei Kindern ist die akute lymphatische Leukämie, gefolgt von der akuten myeloischen Leukämie mit rund 15 % aller Leukämiefälle. Zum einen können die Leukämien nach ihrem zeitlichen Verlauf in die rasch verlaufenden akuten Leukämien und in die chronischen Leukämien mit langsam schleichendem Verlauf eingeteilt werden. Bei Kindern machen die akuten Leukämien ca. 95 % aller Leukämien aus. Zum anderen können die Leukämien danach eingeteilt werden, welche Vorstufen weißer Blutkörperchen genau von der abnormen Wucherung betroffen sind – der Mediziner spricht von lymphatischer Leukämie oder myeloischer Leukämie, je nachdem, ob die wuchernden Zellen der sog. lymphatischen oder myeloischen Zellreihe angehören.
Aktualisiert ( Donnerstag, den 29. Januar 2015 um 12:50 Uhr )
© Herbert Renz-Polster et. al.: Gesundheit für Kinder, 2. Auflage 2006, Kösel Verlag München |