Hautveränderungen, Hautausschlag
Dienstag, den 21. Juli 2009 um 11:13 Uhr
Die Haut bildet unsere Grenze zur Umwelt. Sie erneuert sich ständig, bei Kindern schneller als bei Erwachsenen. Entsprechend reaktionsfreudig und auch reizbar ist sie. Leider sind nur die wenigsten Reaktionen (Ausschläge) spezifisch, d. h. für eine bestimmte Krankheit typisch, und alle Eltern werden früher oder später einmal erleben, wie sich ein großes Fragezeichen im Gesicht des Kinderarztes ausbreitet, wenn er den Ausschlag ihres Kindes untersucht. Dazu kommt, dass die Reizschwelle der Eltern, was die Haut ihrer Kinder angeht, der Reizschwelle der Haut (sie ist bekanntlich gering) kaum nachsteht und viele Eltern wegen relativ milder Ausschläge relativ stark besorgt sind. Weiß man, wie wichtig die Haut für das Kind als »Wohlfühlorgan« ist, ist das eigentlich eine verständliche Reaktion. Hautausschläge können örtliche Reaktionen gegen einen »Angriff« der Umwelt sein (z. B. Insektenstiche, Hautinfektionen, Allergien gegen bestimmte Umweltstoffe), sie können aber auch Zeichen von Allgemeinerkrankungen (Infektionen oder andere entzündliche Erkrankungen wie etwa Allergien) sein. Ausschlag – was nun?Die meisten Hautausschläge kommen und gehen, ohne dass sie die Gesundheit des Kindes beeinträchtigen. Manchmal sind sie allerdings selbst gefährlich (etwa wenn sich große Blasen bilden) oder weisen auf eine schwere körperliche Störung hin. Als Faustregel sollten Sie die folgenden Ausschläge rasch vom Kinderarzt beurteilen lassen:
Die Therapie – oft frustrierendViele Ärzte kennen das geflügelte Wort: »Bei der Haut hilft die Zeit oder aber Kortison«. Hier ist ein Körnchen Wahrheit dran, denn entweder die Haut reagiert bei einer Erkrankung lediglich mit (dann geht der Ausschlag mit der Erkrankung weg) oder sie ist selbst entzündet, und da hilft nun einmal oft Kortison. Und damit sind Kinderärzte in einem Dilemma, denn zum einen sollen die Nebenwirkungen des Kortisons gerade an der jungen Haut vermieden werden (sie sind bei kurzfristigem Einsatz niedrig dosierter Salben unseres Erachtens vertretbar), andererseits ist die Haut gerade für junge Kinder als »Wohlfühlorgan« extrem wichtig, und entsprechend forsch sollten gerade juckende Entzündungen auch behandelt werden.
Aktualisiert ( Mittwoch, den 26. August 2009 um 15:24 Uhr )
© Herbert Renz-Polster et. al.: Gesundheit für Kinder, 2. Auflage 2006, Kösel Verlag München |